September - Oktober Andacht 2023
Andacht 09-10/2023:
„Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.“
Jak. 1, 22 (LU)
Man stelle sich einen mies gelaunten Jesus vor. Ein Jesus, der nicht heilt, der aber seine Jünger öfter mal verletzt mit zynischen Worten. Vielleicht kann er mitreißende Reden halten, kenntnisreich über Gottes Herrschaft und seine Liebe sprechen. Aber im Alltag ist er respektlos. Er macht sich über seine Mutter lustig. Er taktiert und sucht den eigenen Vorteil. Wenn etwas zu erledigen ist, meldet er sich als letztes. Seine Worte und sein Tun würde überhaupt nicht zusammenpassen.
Gott sei Dank ist Jesus NICHT so. Sondern in Wirklichkeit spricht und handelt Jesus überaus liebevoll, zugewandt, ehrlich, befreiend und heilsam. Seine Worte und sein Tun sind ein glaubwürdiges Gesamtwerk.
Jakobus ist es in seinem Brief wichtig, dass Worte und Lebensweise auch bei uns Christen zusammenpassen. Wer von der Liebe zu Gott und Mitmenschen hört, sie aber nicht in seinem Leben verwirklicht, hat am Ende nichts von ihr. Er betrügt sich selbst.
Man wäre wie ein Seefahrer der glaubt er sei reich, nur weil er eine Schatzkarte besitzt. Doch erst wenn er der Schatzkarte folgt und den Schatz hebt, hat er tatsächlich etwas vom Schatz. So betrügen wir uns auch selbst, wenn wir die Worte Gottes hörend an uns vorbeiziehen lassen. Davon haben wir nichts. Reich sind wir erst, wenn Gottes Wort in unser Wollen und in unser Wesen vordringt. Wir müssen die Liebe schon in unsere Gedanken und in unser Fühlen aufnehmen. Die Barmherzigkeit in unsere Wertmaßstäbe einbeziehen. Wenn unser Wesen von Gott beeinflusst ist, und wenn wir dann tatsächlich auch liebevoll leben, in der Gemeinde, auf Arbeit, in der Familie – dann ist das Ziel der Liebe erreicht. Dann verwandeln wir uns nach und nach zu einem glaubwürdigen Gesamtwerk Gottes.
Sei Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügst du doch selbst.
Antonio Israel