Impuls 08/2017:

Der Heilige Geist als Heiler und Seelsorger

Zurzeit bin ich dabei, eine kleine Andachtsbroschüre über das Leben mit dem Heiligen Geist zu schreiben. Das ist etwas für Christen, aber auch für Interessierte, für die der Heilige Geist eher eine nebulöse Erscheinung ist, mit der sie nicht Rechtes anzufangen wissen. Also zum einen eine christliche Lebenshilfe, zum anderen eine Informationsbroschüre. So beleuchtet mein kleines Büchlein in 7 Wochen verschiedene Aspekte des Heiligen Geistes und soll dazu anregen, ihn bewusst in sein christliches Leben zu integrieren. Einen Aspekt möchte ich herausgreifen. Vielleicht ist das für einige provokant, für andere schon eine „normale“ Sache.

Jedenfalls, so finde ich, durchaus diskussionswürdig und bedenkenswert! In 1. Korinther 12, 9 lese ich: „Derselbe Geist gibt dem einen besondere Glaubenskraft, anderen die Gaben der Heilung(en) in demselben Geist, …“ - Nach Paulus teilt der Heilige Geist der christlichen Gemeinde besondere Fähigkeiten aus, Menschen mit einem verwundeten Geist bzw. psychischen Störungen als auch körperlichen Krankheiten zu heilen. Durch das Gebet des Glaubens können angeschlagene und chronisch Kranke so schlagartig oder in einem längeren zeitlichen Prozess ohne ärztliche Hilfe gesundwerden. Das mag für wissenschaftlich orientierte Leute absurd, ja fast magisch klingen, ist aber doch in der fast 2000jährigen Kirchengeschichte vielfach belegt. Nun ist der medizinische Fortschritt gerade in den westlichen Industrienationen heute so weit entwickelt, dass die meisten Christen eher zum Arzt gehen und sich Medikamente verschreiben lassen, als das Gebet des Glaubens in der Gemeinde in Anspruch zu nehmen. Ich möchte auch hier keinesfalls die medizinischen Leistungen und Errungenschaften herabwürdigen, die der Menschheit enorme Erfolge im Kampf gegen früher unheilbare und chronische Krankheiten beschert haben. Bei Christen allerdings beobachte ich auch, wie diese im Neuen Testament von Gott geschenkte Heilungsgabe kaum zum Einsatz kommt. Viele rennen ja doch gleich zum Arzt und hängen sich wie Kletten an den Doktor ihres Vertrauens, der oft genug auch nur ein Mensch und keineswegs ein „Gott in Weiß“ ist. Auf der anderen Seite sollen wir ja auch die Kompetenz eines Arztes und gute Medikamente durchaus benutzen. Ich plädiere an dieser Stelle für eine gute Teamarbeit zwischen Fachärzten, Psychologen und Seelsorgern, damit es zu einer umfassenden Genesung eines Patienten kommen kann.
Für die Förderung der Heilungsgabe in einer christlichen Gemeinde scheinen mir folgende Entwicklungsschritte sinnvoll:

1. Räume schaffen für Gebete um Heilung
Ich denke hier an regelmäßige oder besondere Gottesdienste, wo etwa nach einer
Predigt Räume eröffnet werden, in denen Teams von Betern bzw. Seelsorgern zum Gebet für Kranke zur Verfügung stehen.

2. Beten im Team
Ich habe es in meinem Pastorendienst als befruchtend erlebt, wenn MitarbeiterInnen gemeinsam für einen Kranken gebetet haben. Es war für alle eine besondere Erfahrung und machte Mut, weiter gemeinsam im Glauben zu beten.

3. Beten unter Handauflegung
Hier geht es um das Segnen eines kranken Menschen. Der Segen spielt in der Bibel eine besondere Rolle und ist da meines Erachtens auch nicht nur auf ordinierte Pastoren beschränkt.
Es geht hier auch nicht um irgendwelche Kräfte und Energien, die mittels der Hände übertragen werden. Von sog. „Geistheilern“ möchte ich mich ausdrücklich distanzieren. Trotzdem gibt ein Christ durch eine Handauflegung und Worte, die da bei gesprochen werden, einem anderen Menschen Anteil an Gottes Segen, und dieser empfängt das auch. Die Handauflegung unterstreicht sozusagen die Worte, die über einem Menschen gesprochen werden.

So möchte ich dazu anspornen, Gott wirklich um außergewöhnliche, fantastische Dinge zu bitten. Warum scheuen sich viele Christen davor? Haben sie so wenig Vertrauen in Gottes Größe und Macht? Die Bibel sagt, dass Gott mehr tun kann, als wir uns vorstellen und überhaupt denken können (Epheser 3, 20). Auch, wenn es um die Heilung von medizinisch unheilbaren oder Schwerstkranken geht. Das will ich jedenfalls glauben!

 

Rainer Platzek, Pastor der EFG Schmiedeberg und Mitglied der Landesverbandsleitung

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. Darüber hinaus gehören weitere Gemeinden zu unserem Landesverband.


Wie Christen Hoffnung weitergeben können

Wenn Gemeinden Glaube, Liebe und Hoffnung weitergeben, können sie ihr Umfeld nachhaltig prägen und Hoffnungsorte sein. .

14.03.2024

Pastoraler Interimsdienst

Anfang März fand die jährliche Fortbildung der Interimspastorinnen und Interimspastoren in Elstal statt..

13.03.2024

nach oben