Jetzt ist Gartenzeit!
Impuls 08/2016:
Für viele Hobbygärtner geht´s in den Sommerwochen oft raus in den Garten! Bei mir auch!
Vor wenigen Tagen musste ich ´mal wieder am Hang Rasenmähen - den Muskelkater spüre ich heute noch! Aber: Wenn man da alles sprießen und wachsen lässt, dann sieht ein Garten binnen kurzer Zeit aus wie ein Schuttabladeplatz. Wir waren echt erstaunt, wie schnell ein schöner Garten, den man nicht pflegt, wieder so rasant von Unkräutern und Gräsern überwuchert wird. Das geht ruckzuck!
Dann sieht das vielleicht so aus wie diese verwilderte Müllhalde, die wir in Sachsen-Anhalt vorgefunden haben. War das eine Mühe, dieses Gartengrundstück wieder herzurichten!
Und meiner Frau und mir ist oft der Schweiß heruntergerannt, wenn wir so manchen Schrott entfernen, Wege freilegen, Unkraut zupfen und den Boden umgraben mussten. Ohne Arbeit kein Vergnügen! Nach vielen Wochen sah es dann etwas ansehnlicher aus, und nach einem etwa Jahr blühten die ersten bunten Blumen, und wir konnten sogar Früchte ernten. War das eine Freude! So viele Äpfel und Pfirsiche, Kirschen und Johannisbeeren!
Dazu Kartoffeln, Karotten und anderes Gemüse, das mein Frauchen angepflanzt hatte. Sie ist da sehr kreativ! Mit größter Anstrengung durften wir dann auch den Erfolg unserer Arbeit genießen. - Ist das in unserem Leben nicht oft ähnlich? Ohne Fleiß kein Preis - so sagen wir! Das stimmt! Wenn wir nicht etwas investieren, haben wir keinen Erfolg. Der fliegt uns nicht automatisch zu, so wie die gebratenen Hähnchen dem Max und Moritz in den Mund! Wir müssen uns schon Mühe geben -, dann werden wir auch Erfolg und Freude ernten. Genauso empfinde ich das auch in meiner Beziehung zu Gott. Okay, bei Gott kriege ich auch vieles geschenkt - auch ohne meine Leistung! Das ist dann Gnade, etwas, das ich umsonst bekomme! Gibt mir Gott einfach so! Aber bei vielen Dingen muss ich selbst Hand anlegen, mein Leben umgraben, etwas Neues, Gutes säen, es pflegen und reifen lassen, bis ich es schließlich nach einer Wartezeit ernten darf. Manches muss ich richtig trainieren - so wie ein Sportler, der schwitzt und rennt und sich im Fitness-Studio quält. Üben und üben und üben! Damit er bei der Olympiade eine Medaille gewinnt!
Etwa, wenn ich miese Charakterzüge loswerden will. Nicht mehr so aufbrausen möchte, plane, etwas gelassener mit schwierigen Situationen umzugehen, friedvoller, also mir wünsche, nicht mehr so aggressiv zu sein. Da will Gott mir Kraft und Hilfe und Durchhaltevermögen schenken. Ich liebe einen Bibelvers aus dem Neuen Testament, der uns als Frucht so einige coole Wesenszüge verspricht: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Vertrauen, Gelassenheit, Disziplin (vgl. Galater 5, 22). Das kann ich einüben, und das wird mir in der Beziehung zu Gott auch geschenkt - ganz umsonst, wenn ich es in mir wachsen und Gottes Kraft in mich einströmen lasse. Die Bibel spricht da vom Heiligen Geist, den Gott mir zur Verfügung stellt, dem ich aber auch Raum geben muss in meinem Leben. Als Rheinländer habe ich einen kessen Spruch auf den Lippen: „Vun nix kütt nix!“ - Heißt: „Von nichts kommt nichts!“ Oder anders: Wer nichts tut, bekommt auch nichts! Ein bisschen muss ich schon dazugeben, und wenn ich mich einfach Gottes Wirken und seinen Kräften zur Verfügung stelle! Also, wenn Du Lust danach hast, probiere es doch einfach aus! - Aber: Halte durch! Bleib dran! Es braucht schon eine gewisse Zeit, bis Du Gutes ernten kannst!
Rainer Platzek, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde