Impuls 09/2017:

Hoffnung für unser Land

Da ist ein alter Mann, der sein Leben wirklich gelebt hat. Eigentlich hat er nur noch eines zu erwarten: selig sterben. Er könnte sich zurücklehnen und mit Paulus sagen, dass er „Lust habe, abzuscheiden und daheim zu sein beim Herrn.“ (2.Kor.5,8) Alles, was ein Mensch braucht oder zu brauchen meint, um gut bei Gott anzukommen, bringt er mit.
Lk.2, 25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. Aha, da gibt es offenbar etwas, das hält diesen alten Simeon doch noch am Leben. Was ist das?

25 … dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels,
26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
Simeon hatte eine Erwartung, eine Hoffnung über den Horizont des eigenen Lebens hinaus: sein Volk Israel.
Welche Hoffnung, welche Erwartung haben wir für Sachsen? Für Leipzig, Sosa, Dresden, Stollberg, Mittweida, Zwickau, Schmiedeberg, Plauen, Chemnitz, Rodewisch, Freiberg, Annaberg, Leubnitz, Zwönitz, Gehringswalde, Rochlitz, Thalheim, Döbeln, Meißen, Hinterhermsdorf, Waldheim … Görlitz oder Gröditz?
Was hält Euch als Gemeinde am Leben? Warum sagt Ihr Euch nicht: Es war eine gute und lange Zeit, aber jetzt ist es auch genug. Vielleicht spricht ja sogar die Mitgliederentwicklung für eine solche Haltung …
Welche Hoffnung trägt Euch und beflügelt Euch, lässt Euch nicht aufstecken? Habt Ihr eine Sicht, eine Hoffnung, eine Erwartung für Eure Stadt, für Euren Stadtteil, für Euer Dorf?
Und wenn: Wie sieht diese Hoffnung praktisch aus? Welche konkreten Schritte wachsen aus ihr?
27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, …
Seine Hoffnung hat Simeon hellhörig gemacht. Nicht nur für seine Welt, sondern für Gott. Er bekommt mit, wo Gott etwas tut in seiner Umgebung. Und so trifft er auf eine vorbereitete Situation. Das ist wohl eine Frucht seiner Hellhörigkeit. - „Ich wäre gern einer, der hört, der losgeht und tut, was er hörte, und beim Gehen ein Hörender bleibt.“
28 Da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Lieber Gott! Das kann doch wohl nicht alles sein!? Dieses kleine Bündel? Dieses Mündel? Das hier soll der Trost Israels sein? Der Grund meiner ganzen Hoffnung? Das Ziel meines Lebens? Ist das nicht entschieden zu wenig, zu schwach, zu klein, zu unbedeutend, zu …???
Dieses Gebet wäre wohl verständlich. Aber es ist nicht Simeons Gebet. Denn Hoffnung sieht mehr, als das vordergründig Sichtbare! Und deswegen sieht Simeon mehr als das, was im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand liegt.
Veränderung braucht keine große Kraft, keine großen Schritte, keine große Gemeinde. Aber eines braucht es wohl: Hingabe. Und die kommt in dem Kind zum Ausdruck. Mit diesem Kind, das Simeon auf seinen Armen trägt, mit diesem Jesus gibt Gott alles. Gibt sich selber hin. Dieser Jesus ist der Trost Israels, die Hoffnung der Welt, der großen Welt und der kleinen in den oben genannten und nicht genannten Orten Sachsens.
An diesem Kind im Arm Simeons wird eine Wahrheit sichtbar: Alle großen Dinge haben klein begonnen und dürfen klein beginnen. Vielleicht sogar klein bleiben. Denn Größe ist keine Kategorie, die Bedeutung vor Gott hat.
Simeon 28 nahm ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. In diesem Verhalten steckt beides: Zupacken und Loslassen –
Anpacken und doch nicht an sich binden. Das kann nur, wer Hoffnung hat!
Wer Hoffnung hat, kann die Eigendynamik erkennen und muss nichts forcieren, muss nicht bestimmen. Wer Hoffnung hat schafft Raum für Entwicklung, es darf „sich begeben“. Simeon hat offensichtlich das Vertrauen und die Gelassenheit: Es ist Gottes Sache, bei der ich anpacke und loslasse!
Simeon hat seinen ganz konkreten Platz in der Geschichte: 34„Simeon segnete sie …“.
Mehr muss er nicht! Aber was gibt es größeres, als Menschen Gottes Segen bringen! Wie auch immer das konkret Gestalt annimmt. Begonnen hat diese Geschichte mit einer beflügelnden Hoffnung über das eigene Leben hinaus und einer großen Erwartung Gott gegenüber. Gott schenke auch uns diese beflügelnde Hoffnung für unser Land! Er mache uns hellhörig, wo er längst am Werk ist und uns in seiner Mission beteiligen möchte!

 

Pastor Michael Schubach, Regionalreferent für Ostdeutschland Dienstbereich Mission | Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. | Senderbeauftragter der Freikirchen beim MDR

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. Darüber hinaus gehören weitere Gemeinden zu unserem Landesverband.


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